Heike´s und Frank´s Allrad-Reise-Blog: Albanien Reise 2016 - 10. Reisetag

Frank

Start: Weide nordöstlich von Elbasan
Ziel: Campingplatz Peshkopi
Distanz: 163 km - Zeit: 9,5 Std.

Charakter/Info: Der Tag startet mit einem Panoramafrühstück. Die ersten 15 Kilometer geht es auf mehr oder weniger vorhandenen Asphalt gut voran, bis dieser abrupt aufhört. Von nun an Piste der übelsten Art. Grobes Kopfsteinpflaster gepaart mit tiefen Pfützen (welche manchmal einen Teich-Charakter haben). Unser Toyota fährt im ersten und zweiten Gang, was bedeutet, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 10 - 20 km/h liegt und das km-Fressen recht zäh ist. Zwischendurch kommen auch Abschnitte die etwas besser zu befahren sind aber schnell sind wir wieder im Kriechgang unterwegs. Etwa in der Mitte dieses Abschnittes finden wir ein kleines Pistencafe. Außer Espresso, Wasser und ein paar Chips gibt es allerdings nichts weiteres zu essen oder zu trinken. Es tut jedoch gut wenigstens für eine kurze Zeit ruhigen Boden unter sich zu haben.

Esskastanienwald

Nach 50 km haben wir dann endlich wieder Asphalt unter den Rädern. Wir kommen in die Kleinstadt Klos, die so verfallen ist, wie man es sich in Europa schwer vorstellen kann. Wir bekommen dennoch Brot und Eier zu kaufen und fahren weiter Richtung Burrel auf recht gutem Asphalt. Die Gegend finden wir nicht so recht einladend, um die Nacht hier, wie geplant, zu verbringen. Ein Blick auf die Karte verrät uns, dass es nach Peshkopi "nur" 60 km sind. Die Farbe der Straße auf der Landkarte ist orange, was bedeutet, dass dies eine wichtige Fernverkahrsstraße ist. Auch lesen wir im Reiseführer, die Strecke von Burrel nach Peshkopi sei geteert. Also gehen wir es an. Die ersten 15 km sind auch bestens. Aber plötzlich keine Asphaltstraße in Richtung Peshkopi mehr. Wir versuchen andere abgehende Straßen (eine ist sogar ebenfalls neu geteert) und Wege, fragen Einheimische nach dem Weg. Zuguterletzt bleiben uns 40 km katastrophale Piste. Für diese 40 km brauchen wir fast 3 Stunden. Im Dunkel der Nacht und völlig erschöpft kommen wir in Peshkopi an.

Die heutigen insgesamt ca. 100 km Piste waren in einem derart schlechten Zustand, wie ich sie selbst in Nordafrika selten erlebt habe. Bei den dortigen recht häufigen Wellplechpisten hat man zumindest die Wahl, entweder so langsam zu sein um jede Bodenwelle auszufahren oder so schnell, um die Wellen zu überfliegen. Die Pisten hier lassen einen keine Wahl. Es geht nur sehr langsam voran und dennoch wird das Gehirn so dermaßen durch gerüttelt, dass man glaubt, es sei zu "Mus" geworden. Allerdings sollte erwähnt werden, dass die Landschaften, die wir durchfahren haben, wieder einmal mehr als grandios waren.

Ziel in Peshkopi ist ein kleiner Campingplatz. Er liegt rechts an der Straße hinter einem großen Eisentor versteckt. Eine Familie hat ihren mit Weinstöcken bepflanzten Garten zu einem kleinen Campingplatz umgebaut. Mehr als 4 bis 5 Fahrzeuge passen hier nicht drauf. Er bietet alles notwendige, Trinkwasserversorgung, Toiletten, Duschen, Strom und sehr nette Wirtsleute. Wir nehmen das Angebot bei ihnen Abendbrot zu essen sehr gerne an. Da sie auch ein wenig englisch sprechen, erfahren wir einiges über Land und Leute. Glücklich über den Ausgang dieses doch sehr anstrengenden Tages freuen wir uns auf unser Dachzelt.